NASA stand kurz davor, die gesamte Crew-Finanzierung an Boeings katastrophalen Starliner zu vergeben und SpaceX im Stich zu lassen

Wie NASA beinahe eine riskante Entscheidung traf, die den Erfolg von SpaceX gefährdete

Im Rahmen ihres Commercial Crew-Programms wählte NASA 2014 zwei private Unternehmen aus, um Raumschiffe zu entwickeln, die Astronauten zur Internationalen Raumstation schicken können: SpaceX und Boeing.

Während SpaceXs Crew Dragon schnell zum Erfolg wurde und seit 2020 regelmäßig Besatzungen zur alternden Raumstation brachte, hatte Boeing mit seinem viel kritisierten Starliner-Raumschiff weit mehr Probleme.

Der erste bemannte Testflug des Luftfahrtgiganten in diesem Jahr war bereits vor dem Start Anfang Juni von technischen Problemen geplagt. Fortlaufende Probleme zwangen NASA dazu, den Starliner letzten Monat ohne Besatzung zur Erde zurückzuschicken.

Die sich entwickelnde Situation hätte dramatisch anders aussehen können, hätte NASA vor fast einem Jahrzehnt anders entschieden. Wie sich herausstellte, war NASA kurz davor, ihr gesamtes Commercial Crew-Budget an Boeing zu vergeben.

Neben Boeing bewarben sich auch SpaceX und Sierra Nevada um einen lukrativen Milliardenvertrag mit NASA. Der Prozess war einfach: Das Unternehmen nannte einen Preis und erhielt den Betrag, wenn die Agentur es für den Vertrag auswählte.

Anstatt die Konkurrenz zu unterbieten, sagte Boeing NASA, dass es den gesamten Etat der Agentur benötige – ein Manöver, das beinahe funktioniert hätte.

Als NASA schließlich Zeit hatte, die Vorschläge der drei Unternehmen zu bewerten, schrumpfte die Anzahl der Spieler schnell auf nur zwei: Boeing und SpaceX.

Boeing forderte beträchtliche 4,2 Milliarden Dollar an, während SpaceX 2,6 Milliarden Dollar verlangte. Ironischerweise erhielt Boeing trotz seiner anhaltenden Probleme mit dem Starliner eine „ausgezeichnete“ Bewertung für seine Fähigkeit, die Anforderungen von NASA zu erfüllen.

Trotzdem war das Angebot von SpaceX niedrig genug für NASA, es zusätzlich zu Boeing in Betracht zu ziehen.

In einem Treffen am 6. August im Hauptquartier der NASA sprach sich eine überwältigende Mehrheit der versammelten Berater für Boeing aus, als sie nach ihrer Meinung gefragt wurden.

Aber in letzter Minute musste der Commercial Crew-Vertrag der NASA „überstürzt umgeschrieben werden“, um SpaceX als „Folger“ einzubeziehen, während Boeing als „Führer“ den Großteil der Finanzierung erhielt.

Bergers detaillierte Einblicke zeichnen ein faszinierendes Bild dessen, was hinter verschlossenen Türen bei NASA geschah. Im Rückblick traf die Agentur zweifellos die richtige Entscheidung: SpaceXs Crew Dragon hat sich als unschätzbar erwiesen.

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