Wie das Gehirn während des Schlafs Erinnerungen festigt

Neue Studie enthüllt Mechanismus zur Speicherung von Erinnerungen im Gehirn während des Schlafs

Vielleicht hast du es schon erlebt: Du versuchst einen Gitarrenriff zu lernen, einen Freiwurf zu werfen oder einen schwierigen Satz in einer neuen Sprache zu beherrschen, aber trotz stundenlangen Übens klappt es einfach nicht. Doch dann, nach einer erholsamen Nacht – voilà, plötzlich beherrschst du die Fertigkeiten. Neurologen wissen seit langem, dass Gehirnwellen während des Schlafs die Lerninhalte des vorherigen Tages in neuronale Schaltkreise für langfristige Speicherung einprägen. Während wir einschlafen, arbeiten unsere Gehirne hart weiter. Eine Region, eine seepferdchenförmige Struktur namens Hippocampus, zeigt besonders intensive Aktivität. Dieser Bereich ist entscheidend dafür, was wir während des Schlafs gelernt haben, in langfristige Erinnerungen umzuwandeln. Störungen der elektrischen Aktivität im Hippocampus können zu Gedächtnisproblemen bei verschiedenen neurologischen Störungen führen.

Eine neue Studie der Cornell University legt nahe, wie das Gehirn sich während des Schlafs ausbalanciert. In Aufzeichnungen aus mehreren Bereichen des Hippocampus bei Mäusen und Ratten entdeckte das Team eine zuvor unentdeckte Gehirnwelle, die die Hirnzellen kontrolliert. Diese Gehirnwellen namens BARR (für Angriff von Aktionspotentialen) setzen Neuronen zurück, damit sie am nächsten Tag neue Erfahrungen kodieren können und gleichzeitig Erinnerungen während des Schlafs verstärken.

„Schlaf ist nicht nur eine Zeit für den Körper sich auszuruhen, sondern auch für den Geist Erinnerungen zu festigen“, schrieben Drs. Xiang Mou und Daoyun Ji am Baylor College of Medicine in Houston, Texas, die nicht an der Studie beteiligt waren. Die Ergebnisse helfen zu erklären, warum Schlaf das Gedächtnis fördert und wie dessen Störung zu Hirnstörungen bei Schizophrenie, Alzheimer-Krankheit und anderen neurologischen Zuständen führen kann.

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