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Spannungen steigen: Boeing unzufrieden mit NASA-Plan zur Rückkehr gestrandeter Astronauten auf SpaceX-Raumschiff
Ein weiterer Rückschlag für Boeing: Die NASA zögert immer noch, wie sie ihre zwei Astronauten, die derzeit auf der Internationalen Raumstation gestrandet sind, zurückbringen soll. Gerüchte besagen, dass die Raumfahrtbehörde erwägt, Platz für Butch Wilmore und Suni Williams an Bord eines SpaceX Crew Dragon-Raumschiffs zu schaffen, das nun voraussichtlich Ende September an der Station ankommen wird.
Die potenzielle Planung hat jedoch Boeing-Beamte verärgert, da die Spannungen zunehmen und die Zeit knapp wird. Laut dem Wall Street Journal wurde eine Überprüfung der Einsatzbereitschaft von Starliner für seinen Rückflug verschoben, was darauf hindeutet, dass nicht jeder bei der NASA überzeugt ist, dass es sicher ist zu fliegen.
Im Gegensatz dazu besteht Boeing darauf, dass Starliner bereit ist, Williams und Wilmore sicher zur Erde zurückzubringen – eine heikle Situation für den Luftfahrtgiganten. Starliner hatte Anfang Juni Schwierigkeiten zum Weltraumstation zu gelangen und Ingenieure untersuchen seitdem Daten und testen Ersatztriebwerke am Boden.
Bislang gibt es noch kein offizielles Rückkehrdatum für Wilmore und Williams. Die NASA hat noch keine Entscheidung getroffen, welches Raumschiff für ihre Rückkehr genutzt werden soll. Die Einsätze sind hoch: Boeings Gesamtverluste bei Starliner belaufen sich mittlerweile auf satte 1,6 Milliarden Dollar. Sowohl Boeing als auch die NASA haben seit 2010 insgesamt 6,7 Milliarden Dollar in das Programm investiert.
Das ist mindestens doppelt so teuer wie SpaceX’s Crew Dragon, das seit Jahren zuverlässig genau die Aufgabe erfüllt, die Starliner erledigen soll. Kurz gesagt steckt die Agentur in der Zwickmühle: Entweder riskiert sie das Leben von Williams und Wilmore durch ihre Rückkehr an Bord von Boeings leckendem Starliner oder untergräbt ihren mehrere Milliarden Dollar teuren Vertrag mit Boeing zugunsten einer Fahrt mit SpaceX – ein Eingeständnis dafür, dass NASAs überbudgetierte und stark verzögerte Alternative zu SpaceX’s Dragon immer noch nicht bereit ist.