Jeff Bezos‘ Raketenunternehmen Blue Origin gerät ins Straucheln, während es sich beeilt, eine Frist im Oktober einzuhalten. Das Unternehmen hofft immer noch, seine New Glenn Orbitalrakete rechtzeitig für die EscaPADE-Mission der NASA fertig zu haben, die später in diesem Jahr starten soll. Dabei wird eine seltene Ausrichtung von Erde und Mars genutzt, um zwei Raumfahrzeuge in Richtung des Roten Planeten zu schicken.
Laut Bloomberg steht Blue Origin jedoch vor erheblichen Rückschlägen bei der Entwicklung der 321 Fuß hohen Rakete. Während des Belastungstests versagte ein oberer Raketenabschnitt und explodierte während des Tests. Ein separater Abschnitt implodierte wie eine Getränkedose, nachdem Ingenieure versäumt hatten, die erforderlichen Druckentlastungsventile zu installieren, bevor sie ihn aus einem feuchten Außenhangar in einen klimatisierten Raum brachten.
Die Startplattform, die mit SpaceXs Falcon 9 konkurrieren und Amazons Projekt Kuiper Satellitenkonstellation starten soll, ist bereits satte vier Jahre hinter dem Zeitplan zurück. Angesichts der jüngsten Nachrichten scheint es immer unwahrscheinlicher zu werden, dass New Glenn bereit sein wird, die beiden Mars-Raumfahrzeuge der NASA innerhalb von nur zwei Monaten in den Erdorbit zu befördern.
Trotz vollständiger Flughardware arbeitet das Unternehmen nun an der Montage der verschiedenen Teile und Motorintegrationen. Blue Origin hat bereits andere Rückschläge erlebt, darunter eine Triebwerksexplosion seiner viel kleineren New Shepard-Rakete im September 2022.
Das Unternehmen hat auch einen Großteil seines oberen Managements umstrukturiert und einen neuen CEO ernannt. Trotz des Einsatzes neuer Talente stehen dem Unternehmen weiterhin technische Hürden bevor – darunter die viel geplagten BE-4-Raketentriebwerke für seine New Glenn-Rakete.
Mit vermeidbaren Benutzerfehlern bei der Entwicklung seiner Rakete steht Blue Origin vor einer großen Herausforderung – und ein lukrativer NASA-Vertrag hängt am seidenen Faden.