Nukleare Innovation: Aus alten Atomwaffen werden neue Reaktoren

USA schmelzen alte Atomwaffen zur Energiegewinnung in Kernreaktoren

Ein Verbot von russischem angereichertem Uran bringt Unternehmen in Bedrängnis. Zahlreiche Projekte zielen darauf ab, kleine modulare Kernreaktoren (SMRs) zu entwickeln, die kleiner und günstiger als herkömmliche Kernkraftwerke sind und eine lokale Quelle für emissionsarme Elektrizität bieten können.

Seit Präsident Joe Biden ein Importverbot für russisch angereichertes Uran unterzeichnet hat, mussten sich Nuklearwissenschaftler auf ungewöhnliche Quellen verlassen. Laut CNN schmelzen Forscher und Energie-Startups nun waffenfähiges Uran aus nicht explodierten Sprengköpfen, um die nächste Generation von SMRs zu betreiben.

Dies ist ein ermutigendes Beispiel dafür, Waffen in etwas Praktisches umzuwandeln und eine kreative Lösung für ein kniffliges technisches Problem. Neben dem Uran aus nicht explodierten Sprengköpfen nutzen Wissenschaftler auch lokal angereichertes Uran für Reaktoren.

Es steckt viel Potenzial darin. Die Regierung investiert dieses Jahr über 2 Milliarden Dollar in die Urananreicherung. Kleine Startups wie TerraPower, unterstützt von Bill Gates, oder Oklo, unterstützt vom OpenAI-CEO Sam Altman, stehen im Wettlauf, das Konzept der SMRs zur Realität zu machen.

Da die USA den Import von russischem angereichertem Uran gestoppt haben, werden diese Unternehmen zunehmend verzweifelt. Die Nachfrage nach nuklearem Brennstoff und Reaktoren wird voraussichtlich steigen, da Regierungen auf grüne Energiequellen setzen.

SMRs haben insbesondere das Interesse der Behörden geweckt, da sie auf „high assay low-enriched uranium“ (HALEU) angewiesen sind, das aus alten Waffenbeständen gewonnen werden kann. Die Hoffnung des Energieministeriums liegt auch auf der Wiederbelebung einer heimischen Urananreicherungsindustrie.

Gegenwärtig deckt die Kernenergie etwa ein Fünftel der US-Stromerzeugung ab. Die vorhandenen nuklearen Arsenalbestände könnten dabei helfen: „Sie besitzen mehr als genug hochangereichertes Uran, um viele Tonnen HALEU herzustellen“, so TerraPower-Direktor Jeff Navin gegenüber CNN.

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