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NASA verwirft fertigen 450-Millionen-Dollar-Mondrover zugunsten eines nutzlosen Simulators

Der 450 Millionen Dollar teure Mondforscher der NASA, der Volatiles Investigating Polar Exploration Rover (VIPER), wird nicht zum Mond fliegen. Stattdessen wird etwas anderes seinen Platz einnehmen – und angesichts der Kosten wird diese Entscheidung sicherlich einige Augenbrauen heben.
Der Rover, der bereits vollständig gebaut ist, sollte ursprünglich an Bord eines Mondlandefahrzeugs namens Griffin verstaut werden, das von der privaten Firma Astrobotic für weitere 323 Millionen Dollar entwickelt wurde.
Griffin wird dennoch zum Mond fliegen. Aber anstelle von VIPER wird das Landefahrzeug eine „Masse-Simulator“ mitführen – eine umständliche Art zu sagen, dass die NASA VIPER durch ein funktionsunfähiges Stück Material im Gewicht des Rovers von etwa 950 Pfund austauscht.
Zusammengefasst: „Wenn VIPER nicht fliegt, wird die Agentur etwa 800 Millionen Dollar ausgegeben haben, um buchstäblich totes Gewicht zum Mond zu schicken“, wie es in einem Bericht des Scientific American heißt.
Als die Weltraumagentur letzte Woche ihre Entscheidung bekannt gab, VIPERs Mission abzusagen, sorgte dies bei Raumforschern für einen großen Schock. Der Rover sollte bahnbrechende Daten über Wassereis unter der Oberfläche des Mondes am unerforschten Südpol sammeln und wichtige Vorarbeit für die Ankunft bemannter Missionen in Zukunft leisten.
Jetzt soll VIPER nur noch für Ersatzteile zerlegt werden.
Die NASA argumentierte, dass sie keine andere Wahl hatte. Die Kosten für VIPER waren bereits explodiert und obwohl der Rover vollständig gebaut war, wurde er nicht vollständig getestet. Weitere Tests zur Überprüfung seiner Weltraumtauglichkeit sollten die Ausgaben voraussichtlich über die Marke von 600 Millionen Dollar treiben – vorausgesetzt, der Rover hätte sie ohne ernsthafte Probleme bestanden.
Die Agentur befürchtete, dass wenn sie nicht den Stecker ziehen würde, die Kosten in das Budget anderer Mondmissionen einfließen würden.
Mit all dem im Hinterkopf ist die Sparsamkeit der Agentur verständlich. Aber den bereits gebauten VIPER in letzter Minute zugunsten eines Masse-Simulators abzulehnen ist zweifellos kein gutes Bild – schlecht genug, dass Wissenschaftler den Kongress anflehen, die Entscheidung der NASA rückgängig zu machen.