Mysteriöse Chemikalie im Trinkwasser der USA identifiziert

Wissenschaftler entdecken bisher unbekannte Chemikalie in US-Trinkwasser

Ist etwas im Wasser? Die Antwort scheint ja zu sein. Seit vier Jahrzehnten haben Wissenschaftler damit gekämpft, eine mysteriöse ‚Phantom‘-Chemikalie im Trinkwasser der USA zu identifizieren. Alles, was sie wussten, war, dass es sich um ein Nebenprodukt des Desinfektionsmittels Chloramin handelt, das üblicherweise bei der Wasseraufbereitung verwendet wird.

Jetzt scheint das Rätsel gelöst zu sein. Laut einer in der Zeitschrift Science veröffentlichten Studie handelt es sich bei dem Übeltäter um das von den Autoren identifizierte Chloronitramid-Anion, eine bisher unbekannte chemische Verbindung aus einem Chloratom, zwei Stickstoffatomen und zwei Sauerstoffatomen.

Die Auswirkungen dieser Entdeckung sind jedoch unklar. Während es Ähnlichkeiten mit anderen wasserbasierten Chemikalien aufweist, die aufgrund ihrer Toxizität reguliert werden, wissen Wissenschaftler noch nicht, ob Chloronitramid-Anion für Menschen schädlich ist und fordern daher weitere Forschung zu diesem Nebenprodukt.

Kein Grund zur Panik. Verunreinigungen im Trinkwasser sind unvermeidlich und bei niedrigen Konzentrationen in der Regel harmlos. Chloramine werden seit fast einem Jahrhundert erfolgreich zur Wasseraufbereitung in den USA eingesetzt und auch in anderen Ländern wie Australien verwendet.

Bis weitere Untersuchungen durchgeführt werden, bleibt die Sicherheit von Chloronitramid-Anion unklar – aber viele Experten sind optimistisch.

‚Ich stimme zu, dass eine toxikologische Untersuchung dieses Anions nützlich wäre, jetzt da wir seine Identität kennen, aber ich mache mir keine großen Sorgen um mein Leitungswasser‘, sagte Oliver Jones, Professor für Chemie an der RMIT University in Melbourne Australien.

‚Die Frage ist nicht – ist etwas giftig oder nicht – denn alles ist in der richtigen Menge giftig, sogar Wasser. Die Frage ist, ob die Substanz in der Menge giftig ist, der wir ausgesetzt sind‘, fuhr er fort. ‚Ich denke hier lautet die Antwort wahrscheinlich nein.‘

Wenn überhaupt sollten wir uns wohl eher um all die Mikroplastikpartikel sorgen, die wir aufnehmen.‘, fügte er hinzu.

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