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Masern-Ausbrüche breiten sich alarmierend in den USA aus

In den Vereinigten Staaten wurde der erste Todesfall durch Masern seit einem Jahrzehnt gemeldet, was auf eine besorgniserregende Entwicklung hinweist. Diese extrem ansteckende, aber problemlos durch Impfungen vermeidbare Atemwegserkrankung breitet sich landesweit aus, so berichten mehrere Nachrichtenquellen.
Laut dem texanischen Gesundheitsministerium handelt es sich bei dem verstorbenen Kind um ein „Schulkind“, das nicht gegen Masern geimpft war und nach einem positiven Testergebnis ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Seit Ende Januar wurden in Texas 124 bestätigte Masernfälle registriert, von denen die meisten Kinder betreffen. Bislang mussten 18 Personen aufgrund von Komplikationen in Krankenhäuser eingeliefert werden.
Die Seuche hat inzwischen auch den Nachbarstaat New Mexico erreicht, wo in Lea County neun bestätigte Fälle gemeldet wurden. Darüber hinaus wurden in anderen Bundesstaaten, darunter Alaska, Kalifornien, Georgia, New Jersey, New York City und Rhode Island, weitere Fälle beobachtet, berichtet die US-amerikanische Gesundheitsbehörde CDC – und das sind nur die Fälle, die bisher bekannt sind.
Epidemiologe John Brownstein warnte gegenüber ABC News: „Dieser Todesfall verdeutlicht die realen Gefahren von Masern. Es handelt sich um eine schwere Krankheit, die trotz der Möglichkeit einer Impfung Leben kosten kann.“ Laut der Weltgesundheitsorganisation konnten durch Masernimpfungen zwischen 2000 und 2023 über 60 Millionen Todesfälle vermieden werden. Allerdings sind weltweit immer noch über 100.000 Menschen, überwiegend ungeimpfte oder unzureichend geimpfte Kinder unter fünf Jahren, an Masern gestorben.
Die Krankheit wurde 2000 in den USA durch ein landesweites Impfprogramm als ausgerottet erklärt. In der heutigen Zeit sieht die Situation jedoch anders aus. Robert Kennedy Jr., der neu bestätigte Minister für Gesundheit und Soziale Dienste und bekannter Impfgegner, versucht scheinbar, die Schwere der Lage herunterzuspielen. Während einer Kabinettssitzung bezeichnete er die aktuellen Masern-Ausbrüche als „nicht ungewöhnlich“.
Die CDC empfiehlt, dass Kinder zwei Dosen des weithin verfügbaren MMR-Impfstoffs (Masern, Mumps und Röteln) erhalten sollten. Dennoch bleiben die Impfraten in den USA ein Problem, insbesondere in religiösen Gemeinschaften, die Impfungen ablehnen. Laut Lara Anton, einer Sprecherin des Gesundheitsministeriums, konzentrieren sich die Fälle in Westtexas in einer „eng verbundenen, unterimpften“ mennonitischen Gemeinde.
Zusätzlich hat das unter Elon Musk geführte „Department of Government Efficiency“ die Mittel der US-Agentur für internationale Entwicklung gekürzt, was möglicherweise lebensrettende Forschungen zur Entwicklung von HIV/AIDS-Impfstoffen gefährdet. Die Kombination dieser Entwicklungen macht deutlich, dass eine umfassende Impfkampagne sowie politische Unterstützung für Impfmaßnahmen dringender denn je erforderlich sind, um zukünftige Ausbrüche zu verhindern.