Als Wissenschaftler 1976 Permafrost-Eiskappen am Nordpol des Mars entdeckten, entstand sofort Spekulation über potentielles Leben auf dem roten Planeten. Die spätere Entdeckung von freiliegendem Eis am Südpol befeuerte die Idee weiter. 2003 fand die Raumsonde Mars Odyssey mit Kameras ausgestattet, die sichtbare und infrarote Reflexionen von der Marsoberfläche erkennen konnten, eine überraschend große Menge an Eis über den gesamten Planeten verteilt.
Diese und andere Missionen suchen nach Antworten auf eine der größten Fragen der Wissenschaft: War der Mars jemals eine bewohnbare Welt – und noch wichtiger, ist er es immer noch? Wasser ist nur ein Teil der Gleichung. Solarstrahlung ist ein anderer wichtiger Faktor. Strahlung zerstört DNA, was zu Mutationen und Krebs führt. Für Astronauten könnte ein Anstieg der solaren Strahlung die Fähigkeit des Körpers zur Selbstreparatur beeinträchtigen – selbst mit Schutzschilden.
Wenn Leben auf dem Mars existiert, müsste eine Kreatur Strahlung standhalten können und Zugang zu Wasser haben. Eine potentielle Nische, die diese Anforderungen erfüllt? Staubiges Eis. Normalerweise lässt Eis gefährliche Mengen an ultravioletter Strahlung durchscheinen. Die neue Studie simulierte Strahlung und Wasserfluss und stellte fest, dass bereits eine geringe Menge marsianischen Staubs im Eis zu gefährlichen ultravioletten Leveln führte, die 25 Mal niedriger waren als bei reinem Eis.
Im Gegensatz zu früheren Studien, die sich auf die eisigen Polargebiete des Mars konzentrierten, untersuchte das Team nun die gemäßigte Zone des Planeten. Diese Zone entspricht in irdischen Begriffen einem Gürtel, der den Großteil von Nordamerika, Europa, Asien, Nordafrika und Australien umfasst – also den meisten Orten, an denen Menschen gegenwärtig leben.
Die dünnere Atmosphäre des Mars besteht hauptsächlich aus Kohlendioxid, Stickstoff und Argon und ist für uns Menschen weit entfernt von bewohnbar. Im Gegensatz zu den blauen Aussichten der Erde ist der Himmel des Planeten staubig rot. Die Temperaturen sind extrem unvorhersehbar mit Höchstwerten zwischen angenehmen 70 Grad Fahrenheit und unhaltbaren -225 Grad Fahrenheit.
Extreme Winde wirbeln planetenumspannende Staubstürme auf. Ähnlich wie die Erde hat auch der Mars eisige Gletscher an seinen Polregionen, die nie schmelzen. Aber wenn der Sommer kommt, erwärmt sich die gemäßigte Zone des Planeten genug, um das Eis in winzige Wassertropfen schmelzen zu lassen – was ein potentielles Kinderzimmer für Leben darstellen könnte.
Die Frage ist nicht rein akademisch. Wir betrachten den Mars als potentielle zweite Heimat für uns Erdlinge. Obwohl Astronomen nach bewohnbaren Planeten in der Galaxie suchen, könnte der Mars kurzfristig unsere beste Wahl sein.
SpaceX plant berühmterweise einen Flug zum roten Planeten zu starten. Wenn oder wann Menschen erstmals den Mars betreten sollten wir wissen ob dort bereits Leben existiert. Wie viele Filme deutlich gemacht haben: Außerirdische Mikroben sind keine guten Nachrichten.