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Galaktische Überlappung: Unsere Galaxie scheint eine andere Galaxie zu berühren, sagen Wissenschaftler

Forscher schlagen vor, dass die äußere Grenze unserer Heimatgalaxie Milchstraße viel weiter in den Weltraum reicht als bisher angenommen – und tatsächlich bereits ihre engste Nachbarin, die Galaxie Andromeda, berührt.
In einer in der Zeitschrift Nature Astronomy veröffentlichten Studie stellt das internationale Wissenschaftlerteam eine neue Definition für die Grenze zwischen interstellarem Raum und dem „umgalaktischen Medium“ (CGM) auf, der Gaswolke, die Galaxien umgibt.
Bislang war diese Gasblase für Wissenschaftler schwer fassbar, was sie zwang, das von Himmelskörpern wie Quasaren absorbierte Licht zu analysieren, obwohl das CGM etwa 70 Prozent der Masse einer Galaxie ausmacht.
Frühere Hubble-Beobachtungen hatten vorausgesagt, dass die Milchstraße in etwa vier Milliarden Jahren mit Andromeda in einer „Frontalkollision“ zusammenstoßen wird.
Die neuesten Daten deuten jedoch darauf hin, dass die Kollision technisch gesehen bereits begonnen haben könnte. „Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die CGMs unserer eigenen Milchstraße und Andromeda bereits überlappen und miteinander interagieren“, sagte Nikole Nielsen, Associate Professor an der Swinburne University.
Das Team nutzte modernste Tiefraumbildgebungstechniken und konnte so rund 100.000 Lichtjahre ins All blicken. Sie entdeckten eine klare Grenze zwischen dem interstellaren Medium und dem umgalaktischen Medium der Galaxie.
Die Bedingungen innerhalb dieser Gaswolke um Galaxien sind überraschend anders als innerhalb der Galaxien selbst. Die Forscher hoffen durch ihre Beobachtungen neue Erkenntnisse darüber zu gewinnen, wie Galaxien evolvieren und wie sie Gase akkretieren und ausstoßen.