Gärtnerarbeit im Weltraum: Gestrandete Astronauten nehmen Gärtnern als Hobby auf, sagt die NASA

NASA-Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams warten geduldig im Weltraum und entdecken die Freude am Gärtnern

Was als achttägiger Aufenthalt an Bord der Internationalen Raumstation geplant war, hat sich schnell in ein monatelanges Warten für die NASA-Astronauten Butch Wilmore und Suni Williams verwandelt. Das Duo kam Anfang Juni mit Boeings Starliner auf der Jungfernfahrt des Raumschiffs zur Raumstation, aber technische Probleme mit den Triebwerken zwangen die NASA, ihre Rückkehr auf unbestimmte Zeit zu verschieben.

Während die NASA noch kein Rückkehrdatum oder sogar eine Mitfahrgelegenheit öffentlich bekannt gegeben hat, haben die beiden sich beschäftigt. Tatsächlich haben sie, wie die Agentur in einem kürzlich aktualisierten FAQ über Boeings viel kritisierten Crew-Flugtest berichtet, ein gemeinsames Hobby aufgenommen – zumindest hier auf der Erde: Gärtnern.

Kurz gesagt: Während Beamte daran arbeiten, zwei Sitze für Wilmore und Williams freizumachen, gießen die beiden glücklich Pflanzen – eine passende Beschäftigung für jemanden, der seit Monaten im Weltraum gestrandet ist.

Williams und Wilmore testen ihre gärtnerischen Fähigkeiten im Rahmen des Pflanzen-Wasser-Management-Experiments der Raumfahrtagentur. Dabei untersuchen ISS-Besatzungsmitglieder, wie das Fehlen oder die verringerte Schwerkraft den Wasser- und Nährstoffbedarf einer Pflanze beeinflusst.

Das Ziel ist es, neue Möglichkeiten zur Kontrolle der ‚Flüssigkeitszufuhr und -aufnahme in Pflanzensystemen‘ zu finden, da die Schwerkraft das nicht regeln kann und Oberflächenspannung im Mikrogravitationsraum ganz anders funktioniert.

Williams und Wilmore haben auch geholfen, neue Hardware zur Herstellung hochwertiger optischer Fasern im Weltraum zu testen. Wissenschaftler glauben, dass das Fehlen von Schwerkraft während der Produktion zu weniger Degradation führt.

Aber auf der Raumstation festzusitzen war nicht immer glamourös. Das Duo musste Toiletten reinigen und Kleidung rationieren, da sie nur genug für acht Tage im Weltraum eingepackt hatten.

Zum Glück sind die beiden laut dem FAQ von NASA nicht von der Welt abgeschnitten und können in ihrer ‚Freizeit‘ ‚E-Mails schreiben, telefonieren und Videoanrufe mit ihrer Familie und Freunden tätigen‘.

Erst in diesem Monat traf auch ein Northrop Grumman Cygnus-Raumschiff an der Station ein und brachte Tausende Pfund Lebensmittel, Treibstoff und Vorräte mit. Das bedeutet, dass den beiden Astronauten das Essen nicht ausgehen wird.

Die NASA versucht immer noch herauszufinden, wie Williams und Wilmore am sichersten nach Hause kommen können. Eine Option wäre ihre Rückkehr an Bord eines SpaceX Crew Dragon-Raumschiffs im Februar, was ihren Aufenthalt im All auf etwa acht Monate verlängern würde – genug Zeit also, um einen grünen Daumen zu entwickeln.

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