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Forscher entdecken neue Beweise für Hobbit-ähnliche Kreaturen auf abgelegener Insel

Auf einer tropischen Insel, die zu modernen Indonesien gehört, haben Archäologen eine bemerkenswerte Entdeckung gemacht: ein Knochenfragment eines archaischen erwachsenen Hominiden, der nur drei Fuß groß war. Die Entdeckung und Identifizierung dieses Armknochens, die in einer neuen Studie in Nature Communications detailliert beschrieben wird, liefern wichtige und überraschende Hinweise zur Evolution von Homo floresiensis, einem antiken Verwandten des modernen Menschen, der wegen seiner geringen Körpergröße als „Hobbit“ bezeichnet wurde.
Als Archäologen erstmals im Jahr 2004 Hinweise auf Homo floresiensis meldeten, war es eine mediale Sensation: physische Beweise für einen damals unbekannten und nun ausgestorbenen Verwandten, der noch vor 18.000 Jahren auf der Insel Flores in Indonesien lebte.
Forscher haben theorisiert, dass diese Hobbits ursprünglich von noch kleineren Hominiden abstammen, die den Prozess des Inselzwergwuchses durchliefen. Im Grunde genommen werden Tiere, die sich auf einer Insel oder einem abgelegenen Fleck Land befinden, genetisch isoliert und passen sich aufgrund von weniger Nahrung oder weniger Raubtieren an und werden kleiner.
Die Forscher haben festgestellt, dass dieser neue Fund, der anscheinend zu einem erwachsenen Armknochen gehört, neun bis 16 Prozent kleiner ist als zuvor entdeckte Überreste von Homo floresiensis. Und dieser neu entdeckte Knochen ist etwa 700.000 Jahre alt und zeigt, dass die Vorfahren von Homo floresiensis im Laufe der Zeit tatsächlich kleiner geworden sind.
Die Überreste werfen faszinierende Fragen zur Stammesgeschichte der Menschheit auf. „Wir denken, es war das Schicksal [für Menschen], klug zu werden“, sagte der Anthropologe der Universität Tokio und Studienmitautor Yousuke Kaifu gegenüber Nature. „Flores zeigt uns, dass es andere Möglichkeiten gibt, Mensch zu sein.“
Beweise legen nahe, dass die Vorfahren von Homo floresiensis vor einer Million Jahren auf die Insel kamen, möglicherweise aufgrund eines Sturms. Diese Vorfahren könnten die größeren Homo erectus gewesen sein, die ähnlich groß waren wie moderne Menschen. Im Laufe der Zeit wurden diese isolierten Wesen kleiner und starben vor Zehntausenden von Jahren aus.
Weitere Funde auf Flores Island sollen hoffentlich das Puzzle der Evolution von Homo floresiensis vervollständigen. Jenseits der Entdeckung selbst sollte die Forschung verdeutlichen, dass der Zustand des Hominiden in ständigem Wandel ist. Immerhin haben die Vorfahren von Homo floresiensis über Hunderttausende Jahre hinweg eine bemerkenswerte Veränderung durchgemacht. Wie werden wir modernen Menschen in ferner Zukunft aussehen?
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