Facebook erlaubt frauenfeindliche Äußerungen: Eine gefährliche Wende in den neuen Richtlinien

Mit der jüngsten Änderung der Hate-Speech-Richtlinien von Meta wird Misogynie zur zugelassenen Norm auf den sozialen Netzwerken.

Die aktuellen Änderungen an den Hate-Speech-Richtlinien von Meta, dem Mutterkonzern von Facebook, werfen einen alarmierenden Schatten auf die künftige Online-Kommunikation. Ein Blick in die überarbeitete Richtlinie zeigt, dass wichtige Bestimmungen, die es Nutzerinnen und Nutzern verboten, Minderheiten mit leblosen Objekten zu vergleichen, einschließlich der Herabwürdigung von Frauen als Besitz, nun gestrichen wurden.

Laut den aktualisierten Richtlinien, die am 7. Januar 2025 in Kraft traten, wurden zahlreiche bislang verbotene Äußerungen, speziell solche, die sich gegen Frauen und geschlechtliche Minderheiten richten, plötzlich erlaubt. Die Entscheidung erfolgt im Kontext einer umfassenden Inhaltsüberprüfung, die von CEO Mark Zuckerberg im Rahmen seiner Bemühungen um eine engere Beziehung zur neuen US-Regierung unter Präsident Donald Trump bekannt gegeben wurde.

Besonders besorgniserregend ist die Streichung der Regel, die vergleichende Äußerungen über Menschen mit unbelebten Objekten – wie Frauen als „Haushaltsgegenstände“ oder „Eigentum“ – untersagte. Diese Änderung könnte fatale Auswirkungen auf die öffentliche Wahrnehmung und den Umgang mit Geschlechterrollen haben und die Rückkehr zu überholten, patriarchalen Normen fördern.

In einer Zeit, in der extremistisches Gedankengut in der Gesellschaft wieder Erwähnung findet, ist der Vergleich von Frauen zu Eigentum nicht nur eine gefährliche Rückkehr zu alten Denkmustern, sondern steht im Kontrast zu den Errungenschaften der Geschlechtergerechtigkeit. Die historische Anspielung auf die Sklaverei in den USA verdeutlicht, wie verletzend solche Bezeichnungen sind.

Die neuen Richtlinien lassen zudem weitere besorgniserregende Fragen aufkommen: Während vorherige Versionen der Hate-Speech-Richtlinien noch vor allgemeinen Beleidigungen und der Erzeugung von Inferioritätsgefühlen durch körperliche Erscheinung und sexuelle Aktivitäten schützten, bleiben nun lediglich „Beleidigungen“ über den Charakter untersagt. Die Unschärfe dieser Begriffe lässt Raum für Interpretationen, die schädlich für die präsente Feminismusbewegung sein können. Eine unklare Sprache um Sexualität und ihre Ächtung öffnet den Raum für Missbrauch und Verleumdung.

Zuckerbergs offensichtliche Neigung zum Populismus und die Annäherung an Trump hinterlässt missmutige Fragen: Wird eine Plattform, die einst als hervorragendes Beispiel für freien Meinungsäußern galt, nun zum Werkzeug misogynen Gedankenguts? Die Veränderungen üben massiven Druck auf eine zusammengesetzte Nutzerbasis aus, die nicht nur aus Frauen besteht, sondern sich gegen diese negative Entwicklung zusammenfinden sollte. Die Verantwortung lastet schwer auf Meta, und die Plattform muss sehr schnell und signifikant handeln, um das Vertrauen seiner weiblichen Nutzer zurückzugewinnen.

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