Europa Clipper hat offiziell begonnen. Die lang erwartete NASA-Mission zur Erforschung des Jupitermonds Europa nach Anzeichen von Bewohnbarkeit startete am Montag vom Kennedy Space Center der NASA in Florida. Nach mehreren Tagen Verzögerung durch den Hurrikan Milton – und in den Monaten zuvor beinahe katastrophalen Rückschlägen – machte sich das 5 Milliarden Dollar teure Raumfahrzeug endlich mit einer SpaceX Falcon Heavy-Rakete auf den Weg in den Orbit. Nachdem sich Europa Clipper von der Rakete getrennt hatte, begann es formell seine 1,8 Milliarden Meilen lange Reise zum galileischen Mond.
Um seine Reise anzukündigen, entfaltete das Raumfahrzeug erfolgreich seine fast 100 Fuß langen Solarpaneele, die ihm unterwegs die benötigte Energie liefern werden. Jetzt muss die Raumfahrtagentur etwa fünf Jahre abwarten, bis es Europa erreicht.
\“Herzlichen Glückwunsch an unser Europa Clipper-Team, dass sie die erste Reise zu einer Ozeanwelt jenseits der Erde begonnen haben\“, sagte NASA-Administrator Bill Nelson in einer Erklärung. \“Indem Europa Clipper das Unbekannte erforscht, wird es uns helfen besser zu verstehen, ob es nicht nur innerhalb unseres Sonnensystems, sondern auch unter den Milliarden von Monden und Planeten jenseits unserer Sonne Potenzial für Leben gibt.\“
Jupiter ist im Durchschnitt etwa 480 Millionen Meilen von der Erde entfernt, so die NASA. In der Praxis wird Europa Clipper jedoch etwa viermal diese Entfernung zurücklegen müssen und dabei mehrere Vorbeiflüge an der Erde und dem Mars machen, um einen Geschwindigkeitsschub zu erhalten. Wenn es schließlich sein Ziel erreicht, wird es weitere drei Jahre damit verbringen, fast fünfzig Vorbeiflüge an Europa durchzuführen, es detailliert zu kartieren und jedes Mal Daten zur Erde zu senden, wenn es sich für einen weiteren Nahflug vorbereitet.
Astronomen glauben, dass die gefrorene Oberfläche von Europa einen riesigen Ozean verbirgt, der potenziell bewohnbar sein könnte und doppelt so viel Meerwasser wie die Erde enthalten könnte. Es besteht sogar eine leise Möglichkeit, dass er bereits Lebensformen beherbergt – aber die Missionswissenschaftler betonen, dass das Raumfahrzeug nicht darauf ausgelegt ist, dieses unwahrscheinliche Szenario direkt zu erkennen. Am Ende der Mission sollten wir jedoch wissen, ob er die richtigen Bedingungen für Leben bietet – was an sich schon aufschlussreich sein wird.
Wie auch immer: Europa ist ein äußerst vielversprechender Kandidat. Neben einem flüssigen Ozean soll er einen warmen Kern und hydrothermale Quellen am Meeresboden haben, die das Wasser erwärmen sowie chemische Bausteine wie Salz und Schwefel enthalten.
Die Wissenschaftler werden dies natürlich erst sicher wissen können, wenn Europa Clipper dort ankommt und Daten zurückschickt. Und oh Junge, wird das ein glorreicher Tag sein.
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