Die jährliche Klimakonferenz der Vereinten Nationen (COP), bei der Weltführer zusammenkommen, um über den Klimawandel zu diskutieren, wurde als Farce entlarvt. Letztes Jahr wurde offensichtlich, wie stark die fossile Brennstoffindustrie Einfluss auf die Organisatoren und Gastgeberländer hatte. Sultan Al Jaber, Konferenzleiter und Emirati-Ölmanager, behauptete, dass es ‚keine wissenschaftlichen Grundlagen‘ dafür gebe, fossile Brennstoffe auszuphasen, um zu verhindern, dass die globalen Temperaturen über 1,5 Grad Celsius steigen.
Ein geheimer Mitschnitt zeigt nun Elnur Soltanov, den Geschäftsführer des COP29-Teams und stellvertretender Energieminister Aserbaidschans sowie leitender Angestellter des nationalen Öl- und Gasunternehmens Socar. Er spricht von ‚Investitionsmöglichkeiten‘ und erwähnt gasreiche Felder, die entwickelt werden sollen.
Soltanov versucht einen Undercover-Vertreter von Global Witness zu beeindrucken und bietet an, Kontakte zwischen seinem Team und einem erfundenen Öl- und Gasunternehmen aus Hongkong herzustellen. Diese Enthüllungen sorgen für Empörung: Die UN reagiert mit Unverständnis auf Soltanovs offenes Interesse an Öl- und Gasinvestitionen.
Christiana Figueres bezeichnet sein Verhalten als ‚verräterisch‘ im Hinblick auf den Zweck der jährlichen Konferenzen. Es scheint also, als sei die COP29 eher ein Forum für Öl- und Gasmanager zum Abschluss neuer Deals – während Weltführer oft leere Versprechen abgeben, ohne wirklich etwas zu unternehmen.