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Engpass: Amerikas marodes Stromnetz gerät unter der Last generativer KI ins Wanken

Die Aufrechterhaltung von generativen KI-Modellen erfordert astronomische Mengen an Strom – und das alternde Stromnetz der Vereinigten Staaten kämpft damit, diese Last zu bewältigen. Experten sind besorgt, dass der massive Anstieg des Interesses an dieser Technologie zu einem erheblichen Infrastrukturproblem werden könnte. Die Transformatoren, die Rohstrom in nutzbare Energie umwandeln, sind im Durchschnitt 38 Jahre alt und sind schnell zu einer Hauptursache für Stromausfälle geworden.
Der Bau neuer Übertragungsleitungen hat sich auch als unbeliebt erwiesen, da die zusätzlichen Kosten oft auf die lokalen Bewohner übertragen werden und ihre Stromrechnungen erhöhen. Doch nicht nur der Strom stellt ein Engpass für generative KI dar – auch die Rechenzentren, die sie antreiben, benötigen große Mengen Wasser zur Kühlung.
Laut Schätzungen der Boston Consulting Group steigt die Nachfrage nach Rechenzentren in den USA rasant an und wird bis zum Jahr 2030 voraussichtlich 16 Prozent des gesamten US-Stromverbrauchs ausmachen. Ob die veraltete Infrastruktur des Landes eine solche massive Last tragen kann, bleibt abzuwarten.
Technologieführer haben bereits Schwierigkeiten, wobei Jeff Tench von dem Rechenzentrumsunternehmen Vantage CNBC mitteilte, dass es bereits einen „Stillstand“ in Nordkalifornien gibt aufgrund eines „Mangels an verfügbarem Strom von den Versorgungsunternehmen in diesem Bereich“.
Weitere Unternehmen wie Microsoft untersuchen die Entwicklung von „kleinen modularen Reaktoren“ – im Grunde genommen verkleinerte Kernkraftwerke -, die den Rechenzentren einen Vor-Ort-Schub geben könnten. Chip-Hersteller hoffen ebenfalls, den Energiebedarf zu reduzieren, indem sie die Effizienz von KI-Chips erhöhen.
Aber ob all diese Bemühungen ausreichen werden, um den scheinbar unersättlichen Energiebedarf von KI-Unternehmen zu decken, ist alles andere als sicher. Währenddessen steigt der CO2-Fußabdruck generativer KI weiter an, wobei Google in seinem neuesten Umweltbericht zugibt, dass es weit hinter seinem Plan zurückliegt, bis 2030 netto null Kohlenstoffemissionen zu erreichen.