Elon Musk verfehlt den Sinn von ‚Star Trek‘

Elon Musk fordert die Schaffung einer realen Starfleet Academy und übersieht dabei die Botschaft von 'Star Trek'

Elon Musk scheint erneut den Punkt verfehlt zu haben, nachdem er die Schaffung einer realen Version des fiktiven Offiziersausbildungsprogramms von ‚Star Trek‘ gefordert hat. Der Milliardär twitterte: ‚Lasst uns die Starfleet Academy real machen!‘, möglicherweise als Reaktion auf Neuigkeiten von CBS Studios, dass eine Spinoff-Serie mit dem gleichen Namen begonnen hat zu drehen.

Es überrascht nicht, dass der Anti-Political-Correctness-Kreuzritter offenbar nicht begriffen hat, dass sowohl die neue Serie ‚Starfleet Academy‘ als auch das gesamte ‚Star Trek‘-Universum für ihre vielfältige Darstellung bekannt sind und schon lange bevor der Begriff ‚woke‘ populär wurde. Kritiker loben die diverse Besetzung der neuesten Serie, während sie darauf hinweisen, dass die Show schon immer progressiv und politisch war – eine Science-Fiction-Epik, die es wagte, sich eine Welt jenseits von Kapitalismus, Rassismus und Knappheit vorzustellen.

Obwohl es heute nichts Revolutionäres mehr ist, sorgte ‚Star Trek‘ in seiner Originalserie für Aufsehen, als die Schauspieler William Shatner und Nichelle Nichols in der dritten Staffel 1968 einen Kuss teilten. Auch wenn es nicht der erste interracialer Kuss im Fernsehen war – diese Ehre gebührt Lucille Ball und Desi Arnaz in ‚I Love Lucy‘, das über ein Jahrzehnt vor dem berühmten Kuss bei ‚Star Trek‘ endete -, war es dennoch bahnbrechend, einen weißen Mann und eine schwarze Frau während der Bürgerrechtsbewegung im Fernsehen küssen zu sehen.

Jenseits des Bildschirms wurden auch die Besetzungsentscheidungen der Show seit ihren Anfängen als vielfältig gefeiert. Von der Besetzung des Schauspielers George Takei, einem japanisch-amerikanischen schwulen Mann, der zusammen mit seiner Familie während der brutalen Lager im Zweiten Weltkrieg interniert wurde, als USS Enterprise Steuermann Hikaru Sulu in ‚Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert‘, bis hin zur Einbeziehung des nicht-binären lateinamerikanischen Schauspielers Blu del Barrio als erster NB-Schauspieler oder Charakter in ‚Star Trek: Discovery‘, blieb die Show sowohl hinter als auch vor der Kamera ihren Prinzipien treu.

In dem Star-Trek-Universum müssen Offiziere im vereinten Starfleet-Weltraumkommando zunächst vier Jahre lang die Sternenflottenakademie im San Francisco Bay-Gebiet absolvieren, bevor sie ins letzte Grenzland entsandt werden. Wenn eine solche Institution tatsächlich existieren würde – und NASA’s Space Camp könnte in gewisser Weise als archaisches Pendant unserer heutigen Zeit angesehen werden -, besteht kein Zweifel daran, dass sie dieselben Prinzipien von Vielfalt, Gleichberechtigung und Inklusion (DEI) vermitteln würde wie im Universum der Serie.

Und wenn die Sternenflottenakademie real wäre, besteht kein Zweifel daran, dass Elon Musk und seine anti-woke Gefolgsleute sie hassen würden.

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