Eindringlingsalarm: Ein Stern scheint der Erde näher gekommen zu sein als die Voyager-Sonden

Neue Studien enthüllen eine mögliche enge Begegnung unseres Sonnensystems mit einem vorbeiziehenden Stern

Was für eine knappe Angelegenheit. Milliarden Jahre zuvor könnte unser Sonnensystem eine unglaublich enge Begegnung mit einem anderen vorbeiziehenden Stern gehabt haben. Zwei neue Studien, veröffentlicht in den Zeitschriften Nature Astronomy und The Astrophysical Journal Letters, deuten darauf hin, dass diese stellare Begegnung die rätselhaften Umlaufbahnen bestimmter Objekte in unserem Sonnensystem erklären könnte.

Die Forschungsergebnisse zeigen, dass der abtrünnige Stern sich bis auf 110 astronomische Einheiten (AE) der Sonne genähert hat. Zum Vergleich: Das bringt den stellaren Besucher näher an die Erde heran als die aktuelle Entfernung der interstellaren Sonde Voyager 1, die seit ihrem Start im Jahr 1971 164 AE von unserem Planeten entfernt ist.

Die Forscher argumentieren, dass es einer solchen Störung bedurft hätte, um die chaotischen Umlaufbahnen von Himmelskörpern in einem übersehenen Teil unseres Sonnensystems zu erklären. Viele dieser sogenannten transneptunischen Objekte bewegen sich auf exzentrischen Bahnen, die gegenüber der gemeinsamen Orbitebene der Planeten geneigt sind.

Die Ergebnisse der über 3.000 durchgeführten Computersimulationen bestätigten ihre Hypothese und mehr. Nicht nur könnten sie zwei der bizarrsten transneptunischen Objekte erklären, sondern auch den extrem fernen Zwergplaneten Sedna einbeziehen.

Diese Begegnung könnte auch einige unregelmäßige Monde unseres Sonnensystems erklären, darunter Saturns Mond Phoebe und weitere Monde von Jupiter und Neptun.

Insgesamt könnte dies ein beeindruckendes Ereignis in der Geschichte unseres Sonnensystems markieren, das bisher übersehen wurde – wenn es sich als wahr herausstellt.

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