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Doppelmoral der Trump-Administration: Private Server im Fokus
Als Donald Trump 2016 seine Opposition Hillary Clinton lautstark dazu aufrief, „eingesperrt“ zu werden, weil sie einen privaten E-Mail-Server für dienstliche Zwecke nutzte, hätte wohl kaum jemand erwartet, dass die Praktiken seiner eigenen Regierung einmal in einem ähnlichen Licht erscheinen würden. Doch genau das geschieht aktuell, wie ein Bericht von Politico enthüllt.
Die Übergangsteams von Trump, die nach der Wahl aktiv die neue Regierung vorbereiten, scheinen das Problem der Privatsphäre ernsthaft zu missachten. Beamte, die mit dem Team kooperieren wollen, schlagen Alarm, nachdem sowohl China als auch Iran versucht haben, in die Systeme von Trump und seinem Vizekandidaten JD Vance einzudringen.
Michael Daniel, ehemaliger Koordinator für Cybersicherheit im Weißen Haus und jetzt Leiter einer eigenen Sicherheits-NGO, äußerte gegenüber Politico, dass die Bedenken zutreffend bleiben: „Ich kann Ihnen versichern, dass die Übergangsteams Ziel ausländischer Geheimdienstsammlungen sind. Viele Länder wollen wissen: Was sind die politischen Pläne für die kommende Verwaltung?“
Ein privatisierter Übergang
Laut dem Bericht führt das Trump-Team einen vollkommen privat organisierten Übergang durch, bei dem sie E-Mails über nicht-offizielle Server und Domains wie transition47.com, trumpvancetransition.com und djtfp24.com verschicken. Dies ist besonders alarmierend, da es in unmittelbarem Gegensatz zu den Verfahren steht, die in der Vergangenheit für einen reibungslosen Regierungswechsel unerlässlich waren.
Die Biden-Administration hat laut internen Quellen ihren Mitarbeitern geraten, sensible Informationen nur noch persönlich auszutauschen anstatt digital – eine Maßnahme, die durch die Unsicherheiten in Bezug auf die Sicherheitsvorkehrungen des Trump-Teams motiviert ist. Ein Beamter des Außenministeriums sagte anonym zu Politico: „Weil sie keine offiziellen E-Mails haben, sind die Leute sehr vorsichtig, Informationen zu teilen.
„Ich werde keine sensiblen Personalinformationen an einen Server schicken, der in Mar-a-Lago gehostet wird, während ich so viele Ängste vor Doxing und Hacking habe.“
Um den Sorgen Rechnung zu tragen, stellte ein Sprecher der Trump-Übergangsphase klar, dass das Team alle Geschäfte über einen „von der Transition verwalteten E-Mail-Server“ abwickelt und dabei auch „Sicherheits- und Informationsschutzmaßnahmen“ implementiert, ohne jedoch ins Detail zu gehen.
Der Hinweis, dass die Nutzung privater Server dazu beiträgt, „zusätzliche Regierungs- und bürokratische Auflagen zu umgehen,“ klingt dabei wie eine schmerzhafte Ironie im Vergleich zu den einstigen Forderungen, Clinton zu verhaften.
Der Fall führt zu der entscheidenden Frage: Wie viel Sicherheiten sind wertvoll, wenn sie auf das eigene Vorgehen nicht angewendet werden? Und wird Präsident Trump von seinen eigenen Ermahnungen je abweichen?