Das Managementchaos bei Facebooks VR-Abteilung

Facebooks massive Ausgaben für Augmented und Virtual Reality stehen in keinem Verhältnis zu den geringen Einnahmen

Facebooks Mutterunternehmen Meta hat eine astronomische Summe für die Entwicklung seiner Augmented- und Virtual-Reality-Produkte verbrannt – doch keines davon hat bisher wirklich eingeschlagen. Laut Yahoo Finance hat der von Mark Zuckerberg geleitete Social-Media-Gigant in etwas über vier Jahren fast 50 Milliarden Dollar ausgegeben, eine erstaunliche Summe angesichts der mickrigen Einnahmen der Produkte, die kaum die steigenden Kosten decken.

Insidern zufolge ist die massive Ausgaben auf eine „chaotische“ Kultur und Missmanagement zurückzuführen, gekennzeichnet durch einen ständigen Wechsel von Führungskräften, die oft keine Erfahrung auf dem Gebiet hatten. Obwohl Zuckerberg in letzter Zeit die Geldbörse enger geschnürt hat und den Investoren ein „Jahr der Effizienz“ ab 2023 verspricht, bluten Meta’s Reality Labs weiterhin Milliarden Dollar.

Seit 2020 sind die Ausgaben für Reality Labs – zu denen die Entwicklung der Virtual-Reality-Headsets des Unternehmens und das enttäuschende „Metaverse“-Erlebnis gehören – stetig gestiegen. Die gemeldeten Ausgaben sind von 7,7 Milliarden Dollar im Jahr 2020 auf satte 18 Milliarden Dollar im Jahr 2023 gestiegen. Währenddessen gelang es den Einnahmen nicht, im Jahr 2021 die Marke von 2,3 Milliarden Dollar zu überschreiten – und sanken im letzten Jahr auf nur noch 1,9 Milliarden Dollar.

Insider berichteten Yahoo zufolge, dass „lokale Helden“ innerhalb von Reality Labs befördert wurden, obwohl es ihnen an Verständnis für VR- oder AR-Technologie fehlte. „In der Software kann man damit davonkommen, weil man Fehler macht und Dinge ständig ändert“, sagte ein ehemaliger Mitarbeiter, der die Situation als „ziemlich chaotisch“ bezeichnete. „In der Hardware steckt man lange mit seinen Fehlern fest.“

Zuckerbergs „Metaverse“, ein virtueller Spielplatz, mit dem entfernte Mitarbeiter angeblich im selben virtuellen Raum sein können, scheint ebenfalls ein Flop zu sein. Analysten waren ebenfalls unbeeindruckt und nannten Reality Labs in einem Interview mit Yahoo einen „finanziellen Desaster“.

Zusammenfassend war Zuckerbergs Wette auf das Metaverse bisher ein unbestreitbarer Misserfolg – und angesichts seiner neuen Besessenheit von KI könnte es sich um ein Experiment handeln, das er letztendlich aufgibt.

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