Bäume als Luftverschmutzer: Die unerwartete Rolle von Bäumen in der Smog-Bildung

Neue Studie zeigt, wie Bäume zur Luftverschmutzung in Los Angeles beitragen

In einer kontroversen neuen Studie behaupten Wissenschaftler, dass Bäume in Los Angeles zur Luftverschmutzung der Stadt beitragen und damit konventionelle Vorstellungen über ihre positive Rolle in städtischen Ökosystemen herausfordern.

Die Theorie entstand aus einem seltsamen Dilemma: Trotz Bemühungen, den Verkehrsausstoß zu verringern und Umweltschutzmaßnahmen zu erhöhen, blieben das bodennahe Ozon und die mikroskopische Partikelpollution, die den Smog der Stadt ausmachen, konstant.

Ein Team von Wissenschaftlern aus Colorado und Südkorea stellte fest, dass diese hartnäckig stabilen Verschmutzungsraten wahrscheinlich hauptsächlich auf einen Anstieg von „sekundären“ Schadstoffquellen zurückzuführen sind. In dieser neuesten multiinstitutionellen Studie legen Forscher nahe, dass Bäume und Sträucher dafür verantwortlich sein könnten.

Die Veröffentlichung in der Zeitschrift Science konzentriert sich auf Terpenoide, eine organische chemische Verbindung, die in Pflanzen vorkommt und normalerweise als Antioxidans wirkt. Wenn sie jedoch in die Atmosphäre freigesetzt werden, können sie sich mit Schadstoffen verbinden und diese schädlicher machen.

Um zu diesem schockierenden Schluss zu gelangen, flogen Forscher aus Deutschland, CalTech, Berkeley, Colorado und der National Oceanic and Atmospheric Administration im Juni 2021 mehrere Tage lang mit einem Massenspektrometer über LA, um die Konzentrationen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOCs) zu messen. Die Wissenschaftler entdeckten, dass Terpenoide die größte Quelle von VOCs waren und dieser Effekt vor allem in vegetationsreichen Teilen der Stadt an den heißesten Tagen am stärksten zum Tragen kam.

Obwohl noch nicht bekannt ist, welche Pflanzen die meisten Emissionen verursachen, fanden die Forscher heraus, dass bei steigenden Temperaturen auch die Verschmutzung durch vom Menschen verursachte VOCs zunahm. In den dicht besiedelten Gebieten schienen sogar Schönheitsprodukte einen kleinen aber messbaren Einfluss auf den Smog zu haben.

Diese Forschung bedeutet nicht, dass Bäume schlecht sind – sie erinnert uns vielmehr daran, wie stark Menschen ihre Umwelt geschädigt haben.

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