In der Stadt Luzern in der Schweiz hat eine Kirche einen Computer in einem Beichtstuhl aufgestellt, der es Kirchgängern ermöglicht, mit einem ‚KI-Jesus‘ zu sprechen.
Der große Sprachmodell wurde auf theologische Texte trainiert und kann in 100 verschiedenen Sprachen sprechen. Die Kirchenbesucher wurden jedoch darauf hingewiesen, keine persönlichen Informationen preiszugeben.
Obwohl dies kontraintuitiv erscheinen mag, gibt es neben offensichtlichen und heiklen Datenschutzfragen einen guten Grund dafür. Die Menschen hinter dem Projekt namens ‚Deus in Machina‘ hatten nicht die Absicht, eine Beichte zu imitieren.
Einer der Theologen der Kirche, Marco Schmid, erklärte: ‚Es war wirklich ein Experiment. Wir wollten sehen und verstehen, wie die Menschen auf einen KI-Jesus reagieren. Worüber würden sie mit ihm sprechen? Würde Interesse daran bestehen, mit ihm zu sprechen? Wir sind wahrscheinlich Pioniere auf diesem Gebiet.‘
Über einen Testzeitraum von zwei Monaten unterhielten sich mehr als 1.000 Personen mit dem KI-Jesus. Laut Schmid empfanden mehr als zwei Drittel von ihnen dies als ’spirituelle Erfahrung‘.
Insgesamt scheint die Erfahrung stark variiert zu haben. Schmid war überrascht, dass der KI-Jesus nichts Problematisches gesagt hat und betonte, dass solch ein Werkzeug eine zugängliche Möglichkeit bieten könnte, über Religion zu sprechen.
Er sagte: ‚Ich denke, es besteht ein Verlangen danach, mit Jesus zu sprechen. Die Leute wollen eine Antwort: Sie wollen Worte hören und hören, was er sagt.‘