Das Magazin der Zukunft - Kostenlos, Futuristisch, Genial.
Florida Mann verurteilt nach Schuss auf Walmart-Drohne
In Florida musste ein 72-Jähriger 5000 Dollar Schadensersatz an Walmart zahlen, nachdem er in einem vermeintlichen Akt der Selbstverteidigung eine der Lieferdrohnen des Einzelhandelsriesen mit seiner 9mm Handfeuerwaffe beschoss. Dieser Vorfall ereignete sich im vergangenen Juni, als Walmart-Mitarbeiter ein „Mock Delivery“ über ein Wohnviertel testeten und dabei von unbekannter Hand unter Beschuss gerieten.
Laut Angaben des Sheriff-Büros in Lake County wurde die Polizei alarmiert, als die Mitarbeiter mit der beschädigten Drohne zu ihrem Geschäft zurückkehrten. Der mutmaßliche Schütze, Dennis Winn, erklärte den Beamten, dass er beim Reparieren einer Poolpumpe von der Drohne gestört wurde. Aus seiner Sicht war dieses Fluggerät nichts Geringeres als ein Spion, der sein Grundstück überwachte. „Ich hatte schon in der Vergangenheit Erfahrungen mit Drohnen, die über mein Haus flogen, und habe geglaubt, sie beobachten mich“, berichtete er den Polizisten.
Mit dem Gedanken, dass er einem Eindringling gegenüberstand, holte Winn seine Pistole aus dem Waffenschrank und eröffnete das Feuer. Diese Entscheidung fiel in einer Nachbarschaft, wo laut Polizeiberichten Kinder draußen spielten. Die Reaktionen der Beamten waren gemischt, als sie ihm mitteilten, dass die Drohne Teil eines Testprogrammes von Walmart war und tatsächlich keine Spionage beabsichtigte.
Der Schusswaffeneinsatz führte zu mehreren Anklagen gegen Winn: Darunter Zählen wegen des Abfeuerns gefährlicher Geschosse in Wohngebiete, Sachbeschädigung mit einem Schaden von über 1000 Dollar sowie das Entladen einer Schusswaffe in der Öffentlichkeit. Als ihm mitgeteilt wurde, dass die beschädigte Drohne mehrere Zehntausend Dollar wert sein könnte, reagierte er mit Unglauben: „Wirklich?“.
Trotz seiner Behauptungen gegen die Drohne meldete Winn nicht zuvor, dass er Drohnen über seinem Grundstück gesehen hatte. Er informierte jedoch seine Hausbesitzervereinigung. Letztendlich stimmte er zu, eine Schadensersatzordnung anzunehmen, die laut seines Anwaltes eine „Eingeständnis des Fehlverhaltens“ darstellt, aber kein Schuldbekenntnis ist.
Das Gericht ordnete an, dass er 5000 Dollar an Walmart zahlen sollte, was er mittlerweile beglichen hat. Vorerst wird Winn keiner Haftstrafe entkommen. Falls er in den kommenden sechs Monaten nicht mit weiteren Straftaten in Konflikt gerät, bleibt er straffrei. Doch stellt sich die Frage, wie er sich gegenüber weiteren möglichen „Drohnenangriffen“ verteidigen kann.